Voller Erfolg! Jung-Schiedsrichter auf Seminarfahrt in der Eifel

Gemeinsam mit drei anderen Kreisen (Berg, Köln und Rhein-Erft) fuhren die Jung-Schiedsrichter des Kreises Sieg zur Seminarfahrt nach Vogelsang in die Eifel. Begleitet wurden sie von den SR-Ausschuss-Mitgliedern Günther Gertmann und Tobias Jochem.

 

Es wurde ein voller Erfolg mit spannenden wie prominenten Gästen - wie der Bericht eines Beteiligten zeigt. Thanus Pathmalingam, JSR aus dem Kreis Berg, schildert seine Eindrücke der interessanten Woche.

Voller Erfolg! Jung-Schiedsrichter auf Seminarfahrt in der Eifel

 

 

23 Jungschiedsrichter aus den Kreisen Köln, Rhein-Erft, Sieg, Berg, darunter eine Jungschiedsrichterin, fuhren gemeinsam mit der achtköpfigen Lehrgangsleitung nach Vogelsang ins Gästehaus K13, welches früher eine nationalsozialistische Ordensburg war.

 

Früh am Morgen fuhren wir um 8:30 Uhr vom Parkplatz des Südstadions in Köln mit dem Reisebus los. Nachdem wir nach einer zweistündigen Fahrt angekommen sind, wurden die Zimmer von Marco Feith nach seinen Vorstellungen eingeteilt. Dabei wurden die Jungschiedsrichter so durchgemischt, dass man nicht mit den Schiedsrichtern aus dem eigenem Kreis in ein Zimmer kam.

Nach dem Mittagessen eröffnete Günter Gertmann die Seminarfahrt mit einer herzlichen Ansprache und stellte uns danach die Ziele und den Ablauf der Seminarfahrt dar. Daraufhin gab uns Tobias Jochem Tipps dazu, wie man einen guten Regeltest schreibt.

 

Kurz danach wurde auch schon der erste Regeltest geschrieben, welcher von Dennis Schräder gestellt wurde. Es war nur einer von fünf Regeltests, die wir im Verlauf der Woche geschrieben haben. Jeden Tag waren schriftliche Überprüfungen an der Tagesordnung, wobei einer von den fünf Tests am Donnerstag mündlich durchgenommen wurde.

 

Nachdem wir uns alle für zweieinhalb Stunden sportlich bewegt hatten, kam dann mit Peter Oprei, dem Vorsitzenden des Verbandsschiedsrichterauschusses, auch der erste Gastreferent. Er referierte über die Schiedsrichterei auf Verbandsebene und sprach verschiedene Punkte an, insbesondere die Zusammenarbeit der Kreise mit dem Verband.

 

Am Abend konnten wir danach das Haus erkunden und haben zwei Aufenthaltsräume gefunden, die man in der Pause oder am Ende des Tages nutzen konnte, da die Zimmer recht klein ausfielen.

 

Am nächsten Tag wurde um 8:45 Uhr, so wie jeden Tag, ein Regeltest geschrieben, wofür wir immer eine Dreiviertelstunde Zeit hatten. Danach wurde um 9:30 Uhr die körperliche Verfassung bzw. Kondition in Form eines FIFA- und Sprinttests getestet. Obwohl es kalt und nebelig war, schafften wir es als erste Gruppe, dass jeder den FIFA-Test mit zehn Platzrunden überstanden hat.

 

Um 13:00 Uhr stand dann eine gesellschaftliche Weiterbildung auf dem Plan. Wir teilten uns in zwei gleich großen Gruppen und wurden von jeweils einem Führer durch eine Ausstellung geleitet. Die Ausstellung thematisiert die Zeit der Nationalsozialisten mit Hitler an der Front. Es wurde über verschiedene Ordensburgen berichtet, darunter auch die in Vogelsang, wo wir unsere Unterkunft hatten.

 

Nach der sehr langen Führung, besuchte uns Lutz Wagner, Mitglied der DFB-Schiedsrichter-Kommission und Ex-Bundesliga-Schiedsrichter. Er berichtete uns über die Schiedsrichter auf Verbandsebene und auf DFB-Ebene. Zudem erklärte er uns den Umgang mit den Bundesliga-Schiedsrichtern und die Vorbereitung solcher Spitzensportler auf ihre Spiele. Er brachte uns Informationen mit, die uns Jungschiedsrichtern staunen ließen. Da geht es viel professioneller zu als wir uns vorstellen konnten. Hinzu kam, dass wir erstklassige Tipps für unsere Spielleitungen bekommen haben, die er selber in seiner Bundesliga-Zeit berücksichtigt hatte.

 

Als wir mit Dennis Schräder den Regeltest zu Ende besprochen hatten, übernahm Jorge Morillo-Ramirez das Wort und berichtete über den Verbandsförderkader und den DANA-Cup. Zum Ausklang haben wir alle zusammen das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Nordirland auf der Leinwand gesehen.

 

Am nächsten Tag hatten wir Besuch von Dominik Jolk, welcher Assistent in der 2. Bundesliga ist und selber in der Regionalliga pfeift. Zuerst hielt er einen Vortrag über Abseits und testete danach unser Wissen auf dem Platz, indem Abseitssituationen vorgespielt wurden, die dann der ausgewählte Jungschiedsrichter auswerten musste. Diese Situationen wurden von der Kamera aufgenommen und am Ende des Tages in der Gruppe ausgewertet. Man konnte feststellen, dass das Stellungsspiel die Sicht um einiges beeinflusst.

 

Nach dem Mittagessen hielt Mario Heller den Konformitätstest mit uns ab. Der Konformitätstest ist ein Test, bei dem Situationen abgespielt werden und wir ankreuzen mussten, welche Spielstrafen und persönlichen Strafen wir auf dem Platz gegeben hätten.

 

Um 19:00 Uhr hat sich Jürgen Aust, der Vizepräsident des Fußballverbands Mittelrhein, Zeit genommen, um uns über seine Erfahrungen als Schiedsrichter auf DFB- und FIFA-Ebene zu berichten. Er teilte uns zum Beispiel seine Höhepunkte mit und sprach über besondere Spiele, die er nie vergessen wird.

 

Am Donnerstag wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, welche dann drei verschiedene Stationen nacheinander erarbeiten mussten. Die erste Station, geleitet von Mario Heller, beschäftigte sich mit dem Thema Laufvermögen und Stellungsspiel. Danach musste meine Gruppe zu Sven Landgraf, welcher das Thema JSR-Erhalt und JSR-Gewinnung mit uns durchnehmen wollte. Als Letztes waren wir bei Tobias Jochem, wo wir die Absprache im Team thematisiert haben. Nachdem die Forumsarbeit beendet war, haben wir zusammen mit Mario Heller ein Spiel von ihm in der Regionalliga West analysiert.

 

Als Gastreferent kam Donnerstag Alexander Feuerherdt (Lehrwart Kreis Köln), der uns etwas über die Spieler- und Trainertypen erzählt hat. Er erklärte, wie wir diese auf dem Platz herausfinden können und mit ihnen umgehen sollten. Am vorletzten Tag wurden wir größtenteils von Marco Feith durch den Tag geführt. Mit ihm haben wir die Körpersprache eines Menschen analysiert und dabei unsere Persönlichkeit etwas entwickelt bzw. verbessert. Nach dem Mittagessen zeigte uns der Mittelrhein-Schiedsrichter Sven Landgraf seine physische Spielvorbereitung vor einem Spiel. Daraus konnten wir viele professionelle Aufwärmübungen mitnehmen, die wir vorher nicht kannten.

 

Am Abend ergriff zum ersten Mal Cem Sayilgan das Wort, der am selben Tag um 00:30 Uhr morgens angekommen war. Er besprach mit uns den Regeltest mit Hilfe des Regelbuchs. Wir mussten die einzelnen Antworten der Fragen im Regelbuch nachschlagen. Um 20:30 Uhr wurden parallel zu dem Bundesligaspiel Dortmund gegen Hertha die Einzelgespräche durchgeführt.

 

Am letzten Tag haben wir zusammen die Seminarreise ausgewertet und Kritik geübt, was man beibehalten sollte und was man nächstes Mal vielleicht besser machen könnte. Aber viel Negatives zu kritisieren gab es bei dieser Maßnahme nicht. Um 10:00 Uhr wurde dann die Heimreise angetreten.

 

Im Endeffekt war es eine sehr gelungene Fahrt, die sicherlich jeden Jungschiedsrichter ein Stück weitergebracht hat.

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